Aktenzeichen Verpackungsmüll ungelöst?

Denttabs

Als meine neue Kollegin Dinah zu Beginn meines zweiten Placements bei DENTTABS sagte, das Thema Kompostierung von Kunststoffen sei spannend wie ein Krimi, hatte ich keine Vorstellung. Einige Monate später wandele ich, mitten in den Ermittlungen der Initiative Kreislaufverpackung, auf Columbos Spuren.


Doch der Reihe nach. DENTTABS ist das Unternehmen, das antritt, um in letzter Konsequenz herkömmliche, in Plastiktuben verpackte Zahnpasta (jährlich rund 480 Millionen in Deutschland!) abzuschaffen. Der „Paste in Plaste“ hat DENTTABS mit der ersten Zahnputztablette und kompostierbarer Biokunststoffverpackung den Kampf angesagt.

Nach meinem virtuellen Dienstantritt bei DENTTABS erhielt ich den komplexen Fall der Entsorgung kompostierbarer Verpackungen in Deutschland übertragen. Verkürzt würde der Tathergang lauten: Bislang rechnet es sich für die Abfallwirtschaft nicht, kompostierbare Verpackungen tatsächlich zu kompostieren. Auch im gelben System ist die Menge an kompostierbaren Verpackungen nicht groß genug, um die Integrationskosten zu stemmen. Damit ist auch das Hauptmotiv schon klar: Es geht mal wieder um das liebe Geld.

Um der Lösung dieses tatsächlich facettenreichen Falles näherzukommen, haben meine Kollegin Nele (Nachhaltigkeitsmanagerin bei DENTTABS) und ich die Initiative Kreislaufverpackung gestartet und ermitteln nun zusammen mit Rapunzel, Sonnentor, Samova und The Nu Company. Gemeinsam möchten wir mehr Transparenz in die Debatte bringen. Dazu gibt es Lagebesprechungen, Beweise werden dokumentiert und die üblichen Verdächtigen (aka Entsorger, Produzenten, öffentlichen Stellen) vernommen. Die Ermittlungsergebnisse werden letztlich Ende September in Form eines Whitepapers veröffentlicht.


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Denttabs Case study
Aus Konkurrenten werden Kooperationspartner

Meine Rolle als sinnsuchender Commissario gefällt mir ausgesprochen gut. Das liegt vor allem an drei Dingen:

  1. Dem inspirierenden Umfeld und den tollen Kolleg_innen bei DENTTABS. Ich lerne viel über betriebswirtschaftliche Abläufe und vor allem was es bedeutet als Unternehmen einen Purpose zu haben.
  2. Ich habe die Möglichkeit einen Sachverhalt differenziert aufzuarbeiten indem ich mich mit allen beteiligten Seiten austausche und dadurch Entwicklungen sowie Rollen verstehe.
  3. Der gelebten Überzeugung Kooperation über Konkurrenz in der Initiative, welche in meinen Augen zukunftsweisend für die Wirtschaft an sich ist.


Über den Autor

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Fabian Bernnat, On Purpose Associate seit Oktober 2019

Vor einigen Monaten beendete Fabian seine über fünfjährige Anstellung bei einer Beratungsfirma für politische Kommunikation, während der er sich hauptsächlich mit Gesundheitsthemen beschäftigte. Angefangen mit dem Studium der Politik- sowie Medien- und Kommunikationswissenschaften, über Praktika in Agenturen für Öffentlichkeitsarbeit bis hin zur Arbeit im politischen Berlin wuchs Fabians Faszination für die Gleichzeitigkeit der Komplexität und Simplizität von Kommunikation. Mit der berufsbegleitenden Ausbildung zum Mediator kamen nochmal neue spannende Erkenntnisse hinzu, gerade auch was die Betrachtung und Strukturierung von Konflikten und Problemen betrifft. Es wuchs der Wunsch, sich beruflich dichter und konkreter am Kern der heutigen gesellschaftlichen Herausforderungen für Verbesserung einzusetzen. On Purpose ist nun ein vielversprechender Schritt, berufliche Möglichkeiten zu finden, um letztlich zu einem gerechteren und nachhaltigeren Miteinander beizutragen.