Sie verbinden Yoga mit Purpose: unsere Fellows Jana und Sarah im Interview

It’s a match! Durch das Associate-Programm finden nicht nur unsere Teilnehmenden und unsere Partnerorganisationen zusammen, um gemeinsam etwas zu bewegen. 

Während des Programms entstehen auch starke Connections und Ideen unter unseren Associates und Fellows. Für Jana Braun und Sarah Kinzelmann – beide sind Teil des Associate-Jahrgangs April 2021 und mittlerweile Fellows – entwickelte sich eine tiefe Freundschaft und ihre Idee zum gemeinsamen Projekt yoga & purpose: Yoga-Kurse für alle in Verbindung mit Spenden für sozial-ökologische Projekte. 

Was die beiden darüber hinaus näher zusammengebracht hat, wie es für sie nach dem Programm weiterging und was sie als nächstes planen, erfahrt ihr im Interview.

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Gemeinsam durchs Programm, gemeinsam gegründet: unsere Fellows Sarah und Jana | Foto: Bianca Doppelmayer

Liebe Jana, liebe Sarah, mit yoga & purpose motiviert ihr nicht nur zur Yoga-Praxis, ihr verbindet zwei Elemente, die euch sehr am Herzen liegen. Bevor wir darauf genauer eingehen: Wie kam die Verbindung zwischen euch zustande, wie habt ihr zueinander gefunden?

Jana: Sarah und ich haben beide am einjährigen Associate-Programm von On Purpose in Berlin teilgenommen und uns so kennengelernt. Wir beide sind 2021 neu nach Berlin gezogen und hatten schon vor Beginn des Programms Kontakt. Je näher wir uns kennenlernten, desto enger wurde unsere Beziehung. Viele Gemeinsamkeiten wie Social Entrepreneurship, Yoga, der gleiche Sinn für Humor und Reisen sowie die Liebe zu Maultaschen und Schupfnudeln haben uns verbunden.

Eine gute Mischung und Basis für euren weiteren Weg! Welchen Weg verfolgt ihr mit yoga & purpose und was treibt euch an, weiterzugehen?

Wir haben yoga & purpose wie ein Sozialunternehmen aufgebaut. Werte wie nachhaltiges Wachstum und Vertrauen sind uns wichtig. Wir möchten unser Wissen und unsere Praxis mit Gleichgesinnten teilen und gleichzeitig der Gesellschaft etwas zurückgeben: so spenden wir 1€ pro Teilnehmer*in an sozial-ökologische Projekte und versuchen durch verschiedene Preiskategorien mehr Menschen abzuholen. 

Wann habt ihr gemerkt, dass ihr gemeinsam das Projekt yoga & purpose starten möchtet? Welche Highlights und Herausforderungen habt ihr seit diesem Moment bis heute schon erlebt?

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Anfang 2022 haben wir entschlossen, mit yoga & purpose eine Personengesellschaft zu gründen. Das Associate-Programm lief dem Ende entgegen, wir wollten einen neuen Abschnitt einleiten und Yoga stärker in den Fokus setzen. Sorgen, wie die Finanzierung eines solchen Projekts und eine eventuelle Marktsättigung, konnten wir gemeinsam entgegentreten und uns unterstützen. Das hat uns unheimlich motiviert und Sicherheit gegeben.

Highlights waren, eine eigene Webseite als Visitenkarte zu etablieren und bewusst eine Festanstellung in Teilzeit anzunehmen, um genug Zeit für das Wachstum von yoga & purpose zu haben. Zudem freuen wir uns, dass wir Spenden als soziale Komponente direkt fest verankert haben. Auch wenn wir gerne mehr Reichweite generieren möchten, praktizieren wir mit einer kleinen festen Anzahl an Schüler*:innen. Eine weitere Hürde ist es unseren Hauptjob, yoga & purpose und Freizeit miteinander zu vereinbaren. Manchmal fühlt sich alles viel an und geht fließend ineinander über. Dann ist es schön, sich gegenseitig zu unterstützen und bewusst zu machen, dass wir unserer Passion nachgehen können.

Ihr habt erwähnt, dass ihr je 1€ aller Teilnehmenden einer Yoga-Stunde an ein sozial-ökologisches Projekt spendet. Warum habt ihr euch für diesen Ansatz entschieden und wen unterstützt ihr aktuell? 

Im Laufe des On Purpose Programms wurde das Bewusstsein für das Wohl unserer Mitmenschen und unserer Gemeinschaft noch stärker. Es gibt viel zu tun und man kann an vielen Stellen unterstützen. Warum dann nicht mit etwas, was einem selbst am Herzen liegt und gleich in mehrfacher Hinsicht positive Auswirkungen hat? Yoga fördert nicht nur die physische, sondern auch die mentale Gesundheit. Die Philosophie lehrt uns, wie wir mit schwierigen Situationen umgehen und macht uns resilienter. Auf unbestimmte Zeit fließen unsere Spenden an das Berliner Frauenhaus* BORA. Sei es im Iran, in der Ukraine, Afghanistan, oder in den USA, überall versuchen vor allem Männer die Rechte der Frau zu beschneiden. Das geht uns alle etwas an! Da Frauenhäuser wichtige Auffangbecken sind und wenig Lobby haben, möchten wir diese mit den Kursteilnahmen unterstützen.

Da wir wissen, dass es finanziell auch einmal schwierig sein kann, haben wir uns dazu entschieden, Soli Tickets anzubieten. Wir wollen keinen Nachweis sehen, sondern haben Vertrauen in unsere Community. Jede*r Teilnehmer*in ist ein wertvolles Mitglied und wir freuen uns über jede*n Einzelne*n!

Toll, dass ihr diesen Ansatz fahrt und die Yoga-Praxis für so viele Menschen wie möglich ermöglichen möchtet. Bevor ihr zueinander gefunden habt: Was hat euch zu On Purpose geführt? Was habt ihr vorher gemacht? Warum habt ihr euch entschlossen, einen anderen Weg zu gehen? 

Sarah: Wir beide kommen ursprünglich aus der Privatwirtschaft und waren viele Jahre dort verhaftet. 

Jana war Projekt- und Changemanagerin bei einem britischen Konzern für Airbnb tätig, ich arbeitete viele Jahre als Marketing-Projektmanagerin bei der heutigen RTL Deutschland GmbH. 

Nach und nach wurde uns beiden immer klarer, dass uns etwas fehlt und uns unser Tätigkeitsfeld nicht mehr erfüllt. Die Welt und unsere Gesellschaft befinden sich in einem ständigen Umbruch und Themen wie Krieg, Pandemie und selbstverständlich der Klimawandel lösen Sorgen und Ängste aus. Es gibt unglaublich viele inspirierende und spannende Unternehmen im Social-Entrepreneur-Sektor, die sich mit ihrer Arbeit dafür einsetzen, dass die Welt wieder lebenswerter wird oder es bleibt. Das wollten wir auch. Da es leider noch immer sehr schwer ist, aus dem Privatsektor kommend einen Fuß in den sozio-ökologischen Bereich zu setzen, eröffnete uns On Purpose mit dem Associate-Programm die perfekte Gelegenheit, den direkten Einstieg zu finden.

Wenn ihr jetzt auf eure Zeit im Programm zurückschaut, von der Arbeit in der Partnerorganisation über das Coaching, Mentoring, Training bis hin zur Community – welcher Programmbestandteil stach für euch besonders hervor und warum?

Sarah: Das Programm und seine Bestandteile sind in vielerlei Hinsicht einzigartig und ergänzen sich gut miteinander. Deswegen fällt es gar nicht so leicht, einzelne Teile hervorzuheben. Es ist unglaublich toll, dass alle Beteiligten ihre Expertise und ihr Wissen ehrenamtlich bereitstellen und mit den Associates teilen. Besonders dankbar bin ich für die Zeit und den wertvollen Input, den ich von Otto, meinem Coach und Conny, meiner Mentorin bekommen habe. Dies eröffnete mir in vieler Hinsicht neue Perspektiven. Abschließend lässt sich sagen: Sicherlich ist die Community mit all ihren Persönlichkeiten das Wertvollste, was man aus diesem Jahr mitnehmen kann. Man wird von Anfang an mit offenen Armen empfangen und bleibt dort auch nach Ende des Programms immer willkommen. 

Jana: Das Coaching und Mentoring waren für mich besonders. Andreas hatte mich eingeladen, an seinem „Coach the Coach“-Programm teilzunehmen. Zusammen mit Greg, Basketballtrainer für die Skyliners in Frankfurt, habe ich immer wieder die Perspektive von Coachee zu Coachin gewechselt und tolle Tools kennengelernt. Andreas war immer dabei, hat uns gefordert und gefördert. Das war toll! Conny, Sarahs und meine Mentorin, war auch ein großes Geschenk. Sie hat mich durch berufliche Hochs und Tiefs begleitet, mir Input gegeben und mich bestärkt. Bis heute sind wir verbunden. Daher schließe ich mich Sarahs Punkt an: Die On Purpose Community ist wundervoll leidenschaftlich und engagiert. Hier ist Mensch gerne ein Teil.

Welchen Tipp würdet ihr aus eurer Perspektive allen geben, die das Associate-Programm starten? 

Jede und jeder kommt mit einem anderen Hintergrund, einem anderen Erfahrungsschatz und anderen Erwartungen in dieses Programm und das ist auch gut so, denn es macht das Programm so vielfältig und bunt, wie es ist. 

Sarah: Zu Beginn des Programms habe ich mich, aufgrund der beruflichen Level und Erfahrungen der anderen Associates, unsicher gefühlt. Doch nachdem ich sie besser kennengelernt habe, wurde mir bewusst, dass wir uns mit unseren unterschiedlichen Hintergründen gut ergänzen. 

Eine große Frage, die sich für mich vor dem Programmbeginn gestellt hat, war: Kann ich mir das Jahr leisten? Ist das finanziell zu stemmen? Leider ist dieses Privileg nicht allen gegönnt, sich ein Jahr finanziell etwas zurückzunehmen. Einige möchten sicherlich auch nicht auf ein gutes Gehalt verzichten. Hast du dich aber einmal für das Programm entschieden und evaluiert, dass du es dir leisten kannst, solltest du dir nicht weiter Gedanken darüber machen. Ein Jahr verfliegt unglaublich schnell und die Erfahrungen und Beziehungen, die du in diesem Jahr geschenkt bekommst, sind es aus unserer Sicht auf jeden Fall Wert. [Anmerkung On Purpose: Die Teilnahme am Associate-Programm wird mit 23.000 € gefördert, das entspricht einer Brutto-Vergütung von ca. 1.915,00 €/Monat.]

Jana: Mein Ratschlag ist, unvoreingenommen in die Partnerorganisationen zu gehen. Es ist nicht wichtig, ob man seinen Favoriten bekommt oder nicht. Vielleicht überrascht dich genau diese ungewollte Erfahrung oder du nutzt die Zeit, um dich auszuprobieren. Vielleicht hast du bestimmte Themen, die du in einem neuen Job für dich besser gestalten möchtest, wie dich besser abzugrenzen oder beharrlicher zu sein. Deine Einstellung und Initiative wird dieses Jahr prägen. Und noch eine Empfehlung: Profitiere von der Community. Sie ist wertvoll und der gegenseitige Austausch in deiner Kohorte und darüber hinaus kann dir zu neuem Wissen, neuen Erkenntnissen und sehr viel Spaß verhelfen.

Vielen Dank für eure wertvollen Tipps! Seht ihr eine Verbindung zwischen Yoga und der – oder eurer persönlichen – Sinn-Suche? 

Auf jeden Fall! Yoga lehrt uns achtsamer mit uns, unseren Ressourcen, Emotionen und Bedürfnissen zu sein. Eine Sinnsuche entsteht, wenn bestimmte Bedürfnisse nicht erfüllt sind, oder Werte miteinander kollidieren. Wir merken, dass uns etwas beschäftigt und nicht mehr loslässt. Es beeinflusst unsere Stimmung, unsere Gefühle und Gedanken und manchmal sogar unsere körperliche und mentale Gesundheit. Leider begeben wir uns häufig viel zu spät auf diese Suche, nämlich dann, wenn unser Körper und Geist uns gezwungenermaßen stoppen. Wir glauben, dass wir inzwischen an einem Punkt in unserer Gesellschaft und Zeit angekommen sind, an dem negativ konnotierte Gefühle nicht mehr nur weggelächelt oder unterdrückt werden, sondern auch Anklang finden. Diese Werte wollen wir auch in unserer Yogalehre vermitteln.

Was nehmt ihr mit aus eurer Zeit als Associates? 

Ganz unabhängig von den vielfältigen Trainings, die wir jeden Freitag bekommen haben, nehmen wir vor allem ein Sammelsurium an Erfahrungen, Momenten und wertvolle Freundschaften mit aus diesem Jahr. Nicht zu vergessen: yoga & purpose :) 

Sarah: Ich persönlich habe sehr viel Mut, Selbstvertrauen und Inspiration für mich aus dem On Purpose-Jahr mitnehmen können. Da ich einige Jahre im selben Umfeld tätig war, habe ich gar nicht mehr bemerkt, wie ich in einen Trott verfiel, der auch mein Selbstbewusstsein und Vertrauen in meine Fähigkeiten geschwächt hat. Durch meine beiden Placements, nebenan.de und AUXOLAR, konnte ich einige neue und auch bereits bekannte Themenfelder in zwei ganz neuen Branchen bearbeiten und kennenlernen und so, mich und meine Fähigkeiten weiterentwickeln.

Jana: On Purpose war eine Fortsetzung meines Strebens nach Veränderung, meiner Sinnsuche. Das Programm hat mich nach Berlin gebracht, wo ich mich bereits verwurzelter fühle als in Barcelona. Ich habe nicht nur tolle Menschen an meiner Seite, wie Sarah, sondern arbeite weiterhin für nebenan.de. Es ist nach langer Zeit wieder eine Unternehmensvision und ein Produktportfolio, hinter dem ich stehe. Auch nehme ich den Mut und die Lust nach mehr Autonomie mit. Es ist wundervoll, dass wir yoga & purpose gegründet haben, in das wir unser gesammeltes Wissen und unsere Leidenschaft stecken.

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Zum Programmabschluss: Sarah, Jana und ihr Jahrgang April 2021 beim Graduation-Dinner

Vielen Dank fürs Teilen! Was bedeutet es nun für euch, On Purpose Fellow in unserer Community zu sein? 

Es bedeutet, Teil einer großen Familie zu sein. Die Community stärkt sich den Rücken, steht bei Fragen und Herausforderungen zur Seite und geht mit dem gleichen Mindset durch ihr privates wie auch berufliches Leben. Manchmal rücken sie durch das ständige Rauschen aus dem Fokus, doch wir freuen uns immer, durch Events und Stammtische zusammenzukommen und neue „Purpies“ zu begrüßen. 

Und wir freuen uns, dass ihr weiterhin Teil unserer wachsenden Community bleibt! Wie geht es jetzt für euch weiter, was sind eure nächsten Schritte mit yoga & purpose? Und was braucht ihr, um diese umzusetzen? 

Aktuell befinden wir uns auf der Suche nach einem geeigneten Raum, um neben unseren Online-Kursen auch vor Ort mit den Berliner Yogis und Yoginis Yoga praktizieren zu können. Das Online-Format hat viele Vorteile, gerade in der nun kommenden dunklen und kalten Jahreszeit. Dennoch wissen wir, wie wertvoll der persönliche Kontakt und Austausch einer Yoga-Klasse vor Ort sein kann.

Im kommenden Jahr starten wir eine weitere Yoga-Ausbildung, mit der wir uns für die Krankenkassen-Zertifizierung qualifizieren und so unser Wissen vertiefen und unser Tätigkeitsfeld erweitern können. 

Auch möchten wir unsere Reichweite ausbauen und so das Frauenhaus* BORA besser unterstützen.

Wir freuen uns sehr auf das, was da noch kommt und über alle, die uns auf diesem Weg begleiten möchten.

Vielen lieben Dank für eure Einblicke, Sarah und Jana und wir wünschen euch viel Energie und Erfolg für und bei euren nächsten Schritten mit yoga & purpose!  


Klingt gut, was Sarah und Jana berichten und du möchtest gemeinsam mit anderen deine Purpose-Reise starten? Dann registriere dich jetzt für weitere Informationen zum Associate-Programm mit Start im April 2023. Wir freuen uns auf dich und deine Bewerbung!  

Du hast Fragen? Vielleicht findest du die Antwort bereits in unseren FAQs. Ansonsten melde dich jederzeit gern bei unserer Recruiting-Managerin Miriam unter [email protected].